Mittwoch, 30. Januar 2008

Sehr... rudimentär

Nachdem ich Walter Renneisen zuerst als einen unfähigen Holmes-Sprecher degradierte, ist es wohl heute an der Zeit, mein Urteil ein wenig zu revidieren. Zwar ist er durchaus nicht ganz so schlagfertig, wie ich es mir vorstellte oder wünschte, doch hörte ich gestern Abend die vielleicht beste Version von "Eine Studie in Scharlachrot", die ich kenne.
Den ersten Teil davon hörte ich bereits vor über einer Woche. Aber der zweite Teil, der ja bekanntlich nur aus einem Rückblick von Mister Hopes Vergangenheit besteht, reizte mich nicht wirklich. Zum Glück hörte ich doch hinein. Die Adaption ist, wenn ich das mal so sagen darf, meiner Meinung nach besser als der zweite Teil des Buchs. Die Geschichte wird in einem Dialog zwischen Holmes, Watson, Hope, Gregson und Lestrade erzählt, anstatt in einer langweiligen Erzählung von Hope alleine zu enden.
Die beste Stelle, die zwar überhaupt nichts mit der Originalfassung zu tun hat, ich aber um keinen Preis missen möchte, ist Holmes' Erläuterung der Mormonen, nachdem Gregson freimütig zugab, nur "rudimentäres" Wissen über diese Glaubensgemeinschaft zu haben.
"Nun, dann wollen wir auf Ihre Fundamente ein kleines Gebäude setzen, damit Sie bei Mister Hopes Erzählung nicht im Regen stehen", sagt Holmes und fährt fort: "Es gab in der USA mal einen... rudimentären Menschen namens Joseph Smith..."
So zieht sich dieser Running-Gag durch die gesamte Erläuterung, wie etwa an der Stelle: "...so enthielt das Buch, das wir fortan Buch Mormon nennen wollen, ursprünglich eine Verdammung der Vielweiberei. Aber eines Tages, als Smith von... äh, sagen wir: rudimentären Bedürfnissen geplagt wurde, da ward ihm offenbart, dass Polygamie ab sofort nicht nur erlaubt, sondern sogar vorgeschrieben sei..."
Insgesamt sehr amüsant, wirklich.

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