Samstag, 28. Januar 2012

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Noch immer rätselt die Welt, wie Sherlock das gemacht hat. Ist es allerdings nicht unsinnig, über eine Vergangenheit zu diskutieren, die eigentlich noch gar nicht stattgefunden hat? Natürlich glaube ich, dass Moffat und Gatiss schon einen Plan hatten, wie es weitergeht, als sie "The Reichenbach Fall" schrieben. Andererseits könnten sie jedoch auch jederzeit ihre Idee umwerfen, wenn ihnen etwas anderes in den Sinn käme.
Meine Lieblingstheorie hat nichts mit Sherlocks Trick zu tun sondern eher mit Moriartys Abgang. Nennen wir sie die Jimmy/James-Theorie. In der letzten Folge heißt Jimmy plötzlich James. Wir erinnern uns: das ist eine der sinnfreien Stellen im Kanon - James Moriarty hat einen Bruder namens James Moriarty (okay, war für die Eltern auch wirklich einfacher, alle Kinder gleich zu nennen). Die Theorie spielt darauf an, dass gar nicht Jimmy sich da auf dem Dach erschossen hat, sondern sein (Zwillings?)Bruder James. Ich mag die Theorie - vor allem da ich Moriarty wiedersehen möchte.
Genauso stellt sich mir die Frage, wer hier wem was schuldet (IOU) und warum. Aber vielleicht beantwortet sich das auch endlich in der deutschen Fassung. Mal sehen.
Wer es allerdings wirklich drauf hatte, alle zu narren, waren ein paar Freaks aus England/Amerika/Australien, die via Twitter tausende von Followern erfolgreich vorspielten, zur Marketingstrategie der BBC zu gehören. Und das machten sie anfangs auch wirklich erfolgreich und sehr glaubwürdig. Dann jedoch ist vor ein paar Tagen der Gaul mit ihnen durchgegangen... schade. Und ich dachte, die BBC sei echt clever. Eine Kampagne über Twitter. Der Traum aller Sherlockianer - Sherlock Holmes hält Einzug in der Realität. Wie die Sherlockianer, die nach Holmes' "Tod" Trauerflor trugen, transportieren die Fans den neuen Sherlock nun in eine - zumindest digitale - Realität. Wäre die ARD clever, würde sie diesen Faden aufnehmen und so für die Serie werben. Ich befürchte allerdings, dass die Öffentlich-Rechtlichen selbst in tausend Jahren zu blöd dafür sind.
Na, warten wir mal ab. Da gibt es noch die eine oder andere Überraschung vor der offiziellen Ausstrahlung, dessen bin ich mir sicher.

Samstag, 21. Januar 2012

Marburg, wir kommen :)

Während die Welt für alle SHERLOCKianer offenbar am letzten Sonntag um halb elf englischer Zeit stehengeblieben ist, dreht sie sich für alle Sherlockianer, die nicht gerade "totally sherlocked" sind, weiter. Alle, die das Trauma halbwegs überwunden haben, streiten sich schon wieder, ob Amerika einen eigenen modernen Holmes haben darf. Mal ganz ernsthaft, Leute: Könnte irgendjemand wirklich Cumberbatch toppen? Ich kann es mir nicht vorstellen. Also wo ist das Problem? Lasst sie doch machen und dann werden wir sehen.

Wobei sich mir allerdings die Nackenhaare stellen, sind die Ideen mancher Sherlockianer (oder wie auch immer sie sich nennen möchten), dass Holmes in einer Neufassung doch schwarz, eine Frau oder ein Zeitreisender sein könnte. Kinder, das hat dann ja noch sehr viel mit Holmes zu tun. Ja, eine Neufassung kann funktionieren, die BBC hat es gezeigt, aber nein, wir brauchen keine schwarze zeitreisende Muslimin, die Sherley Holmes heißt. Keine Diskussionen. Eigentlich brauchen wir nicht mal einen Holmes, der in New York lebt. Aber vielleicht ist der Drehbuchautor ja clever - das bleibt allerdings abzuwarten und darf bezweifelt werden.

Egal. Alle, die das Trauma noch nicht überstanden haben, zählen immer noch Nullen und Einsen und versuchen den "magic trick" zu verstehen. Viel Glück dabei.

Wir haben morgen einen anderen Auftrag. Wir werden (mal wieder) die Hörtheatrale in Marburg besuchen und uns den klassischen Holmes zu Gemüte führen. Das wird sicher nett und lenkt von den anderen Problemen ab, die sich stapeln. Wie eine Bekannte jüngst meinte: 2012 ist das Jahr der Bekloppten. Dem kann man nichts hinzufügen.

Sonntag, 15. Januar 2012

The Reichenbach Fall

Während ich das hier schreibe, läuft gerade die letzte SHERLOCK-Folge der zweiten Staffel an. Man könnte meinen, die 90er mit der Trennung von Take That wären zurück... Gut, es wird sich deswegen vielleicht niemand aus einem Fenster stürzen - gänzlich ausschließen würde ich es aber auch nicht. Selten habe ich so viele hysterische Hühner gesehen. Ein Massenphänomen, rund um die Welt. Verrückt. Und nun hält die Welt scheinbar für 90 Minuten an. Sherlock würde darüber gelacht haben und sagen: "What is it like in your funny little brains?"
In diesem Sinne.

Mittwoch, 11. Januar 2012

...get another hobby!

Wow, schon ein Vierteljahr vorüber, seit ich hier zum letzten Mal meinen Senf zu irgendwas zum Besten gegeben habe. Liegt vermutlich daran, dass mal wieder "SHERLOCK" läuft - John bloggt, Sherlock bloggt, ich blogge. Hm. Dabei ist die Staffel schon am Sonntag wieder zu Ende.
Nein, ich bin noch keiner Selbsthilfegruppe deswegen beigetreten. Ich werde es überleben. Und auch Sherlock wird es überleben, was auch immer am Sonntag passiert. Immerhin wird es eine dritte Staffel geben und John alleine rockt die Serie sicher nicht. Überhaupt: Wo sind die Zeiten geblieben, als Holmes noch nicht Sherlock und Watson nicht John war? Als der Fall des Klienten eine Rolle spielte und nicht das Muster von Watsons Pullover oder Holmes' Frisur... als Frauen nicht im Traum daran gedacht hätten, der Welt mitzuteilen, dass sie gerade ihren Eisprung hatten, als sie die Serie sahen... SHERLOCK ist ohne Zweifel ein Phänomen. Die Serie macht erwachsene Frauen zu post-pubertären hormongesteuerten hysterischen Zombies... und Männer vermutlich auch. Jedenfalls den Teil der Männlichkeit, der auf pink und lila steht... da verwundert es kaum, wenn ein Darsteller zu aufdringlichen Fans sagt: Piss off and get another hobby!

Ich kann also nur sagen: Kompliment, Mr. Gatiss und Mr. Moffat - Sherlock Holmes war schon lange nicht mehr so dick im Geschäft. Aber dieser Hype ist wirklich etwas erschreckend. Ich habe noch nie erlebt, dass man in Deutschland in Hysterie verfällt, weil man eine englische Serie nicht bei der UK-Erstausstrahlung sehen kann...

Anders sieht es da mit Guy Ritchies Holmes aus... wo zum Teufel ist Straßburg geblieben, Leute? Wozu all die Statisten und die tollen Kulissen, wenn das alles der Schere zum Opfer fällt? Bedauerlich. Naja, wir waren da, wir haben es gesehen. Der Film ist trotzdem gut gemacht. Klar, wenn man sich über kanonische Inhalte unterhalten möchte, könnte das ein reichlich kurzes Gespräch werden. Dennoch sollte man das nicht zu eng sehen. Immerhin ist es ein Film, um Massen zu unterhalten - und dass die sich unterhalten fühlen, zeigen ja die Kinocharts. Film mit den meisten Besuchern in der dritten Woche oder so. Kanonisch gegen Cumberbatch anzuspielen, ist momentan dennoch einfach ein Ding der Unmöglichkeit. Wenn selbst die Experten bei der Serie in Verzückung geraten, muss wohl etwas dran sein...