Donnerstag, 17. Juli 2008

In der Tat!

Es gibt kaum einen Satz, der im Deutschen mehr für Sherlock Holmes steht, als diese drei Wörter: "In der Tat". Eine Redewendung, die fast automatisch fällt, wenn es um den Detektiv geht. Musste ich mal wieder feststellen, als ich wegen der SR-Hörspiele nachgefragt habe.
"Handelt es sich um die Hörspiele mit Alexander Kerst?" - "Ja, in der Tat handelt es sich dabei..."
Apropos: die Kerst-Hörspiele wurden ja bisher eher stiefmütterlich behandelt und standen seit jeher im Schatten der BR-Hörspiele mit Peter Pasetti. Ich muss gestehen, dass ich bis diesen Montag selber noch nie ein Kerst-Hörspiel gehört hatte, obwohl es sich dabei doch um saarländische Produktionen handelt!
Bei näherem Hinhören wird klar, warum sich Kerst nicht durchgesetzt hat. Dieser Akzent, der gelegentlich durchbricht... außerdem lassen sich die Stimmen von Kerst und seinem Watson nicht gut auseinanderhalten. Man muss dem SR aber zugute halten, dass sie Folgen umgesetzt haben, die ansonsten nur sehr selten zu finden sind wie "Das Verschwinden der Lady Carfax" und "Der Mazarin-Stein". Und noch viel mehr muss man dem SR zugute halten, dass er endlich und als derzeit einziger Sender Holmes wieder regelmäßig ins Programm genommen hat!
Ach ja, noch eine weitere Hörspielserie habe ich in der letzten Woche zum ersten Mal gehört: die Topsound-Serie. Also sowas schlechtes... kann mich gar nicht erinnern, ob es noch eine schlechtere gibt... diese schreckliche Musik... und das soll eigentlich für Kinder sein, denn die Originale stammen ja von Märchenland... also nein, bei aller Nostalgie, das ist einfach nur schlecht.

Sonntag, 13. Juli 2008

Bienvenue à Etretat!

Gestern hab ich nun endlich die Zeit gefunden, das Lupin-Hörspiel zu hören.
Wunderbar am Original, muss ich sagen, obwohl das bei der "Gräfin von Cagliostro" vielleicht nicht unbedingt eine Auszeichnung ist. Ja, wunderbar am Original bis auf die letzten fünf Minuten. Dann ist leider die Fantasie mit demjenigen durchgegangen, der diese Radioadaption geschrieben hat.
Da ich das Buch nicht gemocht und es schon eine Zeit her ist, da ich es gelesen habe, kann ich mich nicht mehr an den genauen Ausgang der Geschichte erinnern, aber SO war er jedenfalls nicht.
Ich weiß ja nicht, wo die ihre Informationen hergenommen haben... jedenfalls nicht aus Leblancs Büchern. Dass Clarisse schwanger war, war ja noch klar. Aber dann ist plötzlich von einem Sohn namens Jean die Rede, der erst fünf Jahre später geboren wird? Und von der Gräfin von Cagliostro entführt wird? Und den er erst 30 Jahre später wiedertrifft? (Man ahnt böses... wahrscheinlich taucht Jean auf der Insel der 30 Särge wieder auf...)
Also in "Wirklichkeit", in Leblancs fiktiver Wirklichkeit, hat Lupin eine Tochter namens Geneviève, die nach dem Tod ihrer Mutter bei verschiedenen Pflegefamilien aufwuchs, die Lupin selbst für sie wählte. Allerdings weiß Geneviève nicht, dass er ihr Vater ist. Und es dauert auch keine 30 Jahre, bis Geneviève in Lupins Leben zurückkehrt (813). Was genau mit der Gräfin passierte, weiß ich nicht mehr. Ich dachte, sie sei erschossen worden, aber vielleicht ist sie auch einfach so verschwunden...
Jedenfalls hätte es dem Ende vielleicht ganz gut getan, wenn da mal jemand einen Blick in die restlichen Lupin-Bücher oder zumindest einen Blick ins Internet geworfen hätte...

Dienstag, 8. Juli 2008

Kaulquappe Phelps und das undichte Loch

...hat übrigens jemand schon mal ein dichtes Loch gesehen? Diese Metapher vom "undichten Loch" wird Lord Holdhurst in Maritims Teil 23: Der Flottenvertrag in den Mund gelegt. Was leider nicht die einzige sprachliche Unreinheit in diesem Stück ist. Ganz davon abgesehen, dass das Hörspiel zu Beginn gleich mal den Eindruck vermittelt, Holmes und Watson teilen sich ein Bett, das genau hinter der Eingangstür steht oder alternativ: Holmes und Watson teilen sich ein Bett und Lestrade hat einen Schlüssel zur Wohnung... (Das grenzt ja fast schon an das österreichische Hörspiel mit diesen minderbegabten Sprechern, in dem Watson sagt: "Setzen Sie sich hier hin vor die Toilette..."
Schon wenige Minuten später leistet sich der große Chronist Watson dann einen Schnitzer. In seiner Erzählung der Ereignisse sagt er: "Aber ebenso wenig wie Lestrade konnte er keine Geheimtür entdecken". Ja, was denn nun? Die doppelte Verneinung ist wirklich tückisch...
Alles in allem habe ich mich fast darüber geärgert, dass ich ein Kapitel von "Speak German!" zugunsten des Hörspiels ausfallen ließ. Denn das war eindeutig eine Demonstration, wie man die Sprache nicht anwenden sollte. Fehlte ja nur noch ein: "Das macht Sinn, Watson!"
Ganz davon abgesehen, dass die schon öfter von mir gescholtene Rahmenhandlung mal wieder kein Stück zum Doyle'schen Original passt. Percy Phelps ist in diesem Fall nämlich nicht Watsons alter Rugby-Kollege und wie zum Hohn sagt Holmes, als Watson über einen Gartenzaun klettert: "Ist der Mann unsportlich!"
Da bleibt wirklich nur zu hoffen, dass Teil 24: Das Zeichen der Vier besser wird! Allerdings ahne ich auch da schon Böses, denn eigentlich wäre das ja ein früher Fall des Duos gewesen und Watson hätte danach geheiratet und wäre aus der Baker Street ausgezogen... welche Lösung uns also für dieses Problem erwartet... seien wir gespannt.
Immerhin fehlen von dem Duo Rode/Groeger aber auch noch die Fälle "Das letzte Problem" und "Das leere Haus", so dass Miss Mary Morstan aka Mrs. Watson bereits zwei Folgen später ihre ewige Ruhe gefunden haben könnte.
Warten wir es ab und hoffen wir, dass sich Autoren und Sprecher nächstes Mal wenigstens soviel Zeit lassen, damit sie die undichten Löcher stopfen und keine geheimen Türen nicht finden können...

Montag, 7. Juli 2008

Der Fall mit dem Nachttopf der Nachbarin...

Unnötig, mal wieder zu erwähnen, wie lange der letzte Eintrag hier her ist. Leider besteht mein einziger Lebensinhalt derzeit darin, alle Feinheiten von CakePHP kennenzulernen und ob man das eigentlich möchte, wage ich mal stark zu bezweifeln. Ich habe es bisher nicht mal geschafft, mir das Lupin-Hörspiel anzuhören. Schande! Das liegt aber zu einem gewissen Teil vermutlich daran, dass das Aufnehmen von Internet-Radio nicht so trivial ist, wie es vielleicht klingen mag und dass DVD-Rekorder seltsamerweise nicht geeignet sind, Audio aufzuzeichnen... nun, wie dem auch sei, habe ich gestern jedenfalls Teil 22 der Maritim-Reihe gehört und ich schätze, das ist mal wieder geeigneter Stoff für eine Live-Darbietung der Herren Rode/Groeger. Seltsamerweise ist die Rahmenhandlung auch schon wieder die gleiche wie beim Musgrave-Ritual: Holmes soll aufräumen und Watson jammert. Die leicht bis mittelschwere komödiantische Färbung der Adaption ist wohl Geschmackssache, aber das durften wir ja schon in den früheren Stücken erleben.
Seltsam auch die Tatsache, dass Holmes jemals in seinem Leben mit seinem Vornamen angeredet worden sein soll.
Heute Abend gehts dann an Teil 23: Der Flottenvertrag.
Näheres dazu dann also morgen...