Mittwoch, 30. Januar 2008

Sehr... rudimentär

Nachdem ich Walter Renneisen zuerst als einen unfähigen Holmes-Sprecher degradierte, ist es wohl heute an der Zeit, mein Urteil ein wenig zu revidieren. Zwar ist er durchaus nicht ganz so schlagfertig, wie ich es mir vorstellte oder wünschte, doch hörte ich gestern Abend die vielleicht beste Version von "Eine Studie in Scharlachrot", die ich kenne.
Den ersten Teil davon hörte ich bereits vor über einer Woche. Aber der zweite Teil, der ja bekanntlich nur aus einem Rückblick von Mister Hopes Vergangenheit besteht, reizte mich nicht wirklich. Zum Glück hörte ich doch hinein. Die Adaption ist, wenn ich das mal so sagen darf, meiner Meinung nach besser als der zweite Teil des Buchs. Die Geschichte wird in einem Dialog zwischen Holmes, Watson, Hope, Gregson und Lestrade erzählt, anstatt in einer langweiligen Erzählung von Hope alleine zu enden.
Die beste Stelle, die zwar überhaupt nichts mit der Originalfassung zu tun hat, ich aber um keinen Preis missen möchte, ist Holmes' Erläuterung der Mormonen, nachdem Gregson freimütig zugab, nur "rudimentäres" Wissen über diese Glaubensgemeinschaft zu haben.
"Nun, dann wollen wir auf Ihre Fundamente ein kleines Gebäude setzen, damit Sie bei Mister Hopes Erzählung nicht im Regen stehen", sagt Holmes und fährt fort: "Es gab in der USA mal einen... rudimentären Menschen namens Joseph Smith..."
So zieht sich dieser Running-Gag durch die gesamte Erläuterung, wie etwa an der Stelle: "...so enthielt das Buch, das wir fortan Buch Mormon nennen wollen, ursprünglich eine Verdammung der Vielweiberei. Aber eines Tages, als Smith von... äh, sagen wir: rudimentären Bedürfnissen geplagt wurde, da ward ihm offenbart, dass Polygamie ab sofort nicht nur erlaubt, sondern sogar vorgeschrieben sei..."
Insgesamt sehr amüsant, wirklich.

Samstag, 26. Januar 2008

Viktorianisch?

Irgendwie ist über eine Woche verstrichen ohne einen weiteren Beitrag an dieser Stelle... was aber ja nicht bedeutet, dass in der Zwischenzeit nichts geschehen sei. Momentan sind gleich zwei Projekte in der Schwebe, über die an dieser Stelle jedoch noch nicht allzu viele Worte verloren werden soll. Nur soviel: beide stellen vermutlich bedeutsame Ereignisse dar, sollten sie ins Rollen kommen. Bedeutsam für die deutsche SH-Gemeinde versteht sich. Aber bis dahin ist es noch ein sehr langer und äußerst holpriger Weg...
Auf diesem Weg stellte sich mir vor etwa einer Woche die Aufgabe, eine geegnete Holmes-Darstellung zu finden. Ich hatte da schon eine genaue Vorstellung, wie die aussehen sollte. Erschwerend hinzu kam, dass der Rahmen, in den diese Darstellung passen sollte, schon vorgegeben war. Ein Profil. Ein typisches Profil. Am besten mit Pfeife. Googelt man mal nach einem Sherlock Holmes Profil, dann erwartet einen immer dasselbe: Pfeife, Lupe, Deerstalker. Aber nichts wirklich so, wie ich es mir vorstellte.
Es ist ja hinlänglich bekannt, dass Holmes' Kleidung sich dem Geschmack von Sidney Padgets Bruder anpasste, der als Vorbild diente. Deerstalker, Inverness-Coat... Bilder sind halt einprägsamer als Texte. Als ich dann ein Strand-Faksimile zu Hilfe nahm, um dort vielleicht etwas Brauchbares zu entdecken, wurde mir eins klar: Sidney Padgets Bruder hatte im Alter offensichtlich ein leichtes Haarproblem.
Schließlich wurde ich doch noch fündig. Eine bekannte Darstellung von Padget, würde ich sagen. Wo sie genau hingehört, weiß ich nicht. In der Faksimile-Ausgabe ist sie hinter "Das letzte Problem" zu finden. Holmes, wie er mit Pfeife im Morgenmantel auf einem Berg von Kissen thront. Apropos Morgenmantel: ist der nun grau oder rot? Wenn ich mich recht erinnere, wurde wohl bereits beides erwähnt... mausgrau und purpurfarben. Wobei das Rot scheinbar mehr Aufmerksamkeit erregte, denn das wird immer erwähnt. Mich erinnern rote Morgenmäntel zwar eher an Hugh Hefner, aber bitteschön.
Nun da ein Bild gefunden ist, wird es das Ergebnis vielleicht schon bald hier zu sehen geben... wobei wir wieder bei Viktorianisch wären... damit hat die ganze Suche nämlich angefangen. Bei einem Layout ist gar nicht so klar zu sagen, was denn nun "Viktorianisch" ist. Eigentlich gibt es diese Stilrichtung gar nicht, schließlich herrschte Victoria von 1837 bis 1901 und in dieser Zeit gab es viele Stilrichtungen. Am ehesten in Verbindung gebracht mit Viktorianisch wird vermutlich die Zeit zwischen 1885 und 1895, als sich der Historismus verabschiedete und in den Jugendstil mündete. Wobei ich statt Jugendstil wohl besser Modern Style sagen würde, wie er in England hieß, denn England verstand unter dieser neuen Richtung etwas anderes als Deutschland.

Dienstag, 22. Januar 2008

Holmes'sche Kombinationsgabe

Heute habe ich Post bekommen...
Im letzten Monat kaufte doch tatsächlich jemand ein Exemplar der Geschichten, die ich in meinem vorigen Leben mal geschrieben habe. Und ich bezweifle nicht, dass dieser Jemand nun vermutlich etwas enttäuscht ist. Die Geschichten sind genau das, was entsteht, wenn ein Chef nicht imstande ist, seine Angestellten ausreichend zu beschäftigen. Sinnfreier Zeitvertreib. Die einzige Garantie ist, dass hinter jeder Figur ein Alter Ego im RL existiert. Aber ab März wird die Sammlung ohnehin nicht mehr erhältlich sein.
Und um ehrlich zu sein, bin ich darüber nicht sonderlich traurig. Es ist wie das Abhaken eines gewissen Lebensabschnitts. Sich nicht mehr die Frage stellen, warum man seine Zeit mit solch unnützen Dingen verplempert hat. Wie Doyle, der seine gehasste Schöpfung in den Abgrund stieß, nur um irgendwann festzustellen, dass sie bereits ein Eigenleben entwickelt hatte und nicht totzukriegen war.
Da floss mir übrigens zum ersten Mal der Begriff "Holmes'sche Kombinationsgabe" aus der Feder. Eingegeben von meinem allmächtigen Arbeitskollegen, der selbst vermutlich nie eine Geschichte von Doyle gelesen hat, aber der Ruf eilt Holmes ja in der Fiktion wie im wahren Leben voraus. Ich hatte damals noch keine Ahnung, was es damit auf sich hat. Jeder hat schon mal was von Sherlock Holmes gehört. Aber gelesen... damals waren wir noch von CSI fasziniert. Aber erst wenn man zu den Wurzeln zurückgekehrt ist und verstanden hat, dass es nicht die Technik ist, die eine Story ausmacht, sondern die Charaktere, dann wird man die alte Literatur zu schätzen wissen und sie dem Fernsehen vorziehen. Ich sage bewusst alte Literatur, weil ich das Gefühl habe, die neuen Charaktere sind so flach wie die Offsetdruckplatten, die die Bücher mit den Buchstaben füllen. Entweder das, oder sie sind psychologische Wracks.
Wo ich grad schon dabei bin, mich über die neuen Sachen zu beschweren... ich habe heute in ein Holmes-Hörspiel mit Walter Renneisen reingehört und ich muss sagen, dass das mit Abstand der ungeeignetste Holmes-Sprecher ist, den ich bisher erlebt habe.
Ich meine, Watson ist irgendwie immer gleich. Der Sprecher ist stets so ein Typ, der auch abends beim Kaminfeuer seinen Enkeln Märchen vorlesen könnte. Eine ruhige, angenehme Stimme. Manchmal ein gewisser nörgelnder oder echauffierter Unterton, ein wenig liebenswerte Zerstreutheit, aber alles in allem der ruhende Punkt eines aufgewühlten Universums.
Zu Holmes hingegen gehört diese trockene, arrogante Art, die besagtem Sprecher vollkommen abgeht. Ich frage mich, was den Zuständigen geritten hat, die Rolle von Holmes dermaßen fehlzubesetzen. Zwar verrät ein Blick in die Memoiren, dass Watson Holmes' Stimme mit "hohen, etwas schneidenden Tönen" beschreibt, womit Renneisen wohl näher an der Vorlage ist als Pasetti oder Rode, aber das macht die zerstreute, unsichere Art auch nicht mehr wett.
Wenn ich also die Wahl habe zwischen einem Stück, das zwar von der Vorlage abweicht, dafür aber einen guten Sprecher hat, oder einem, das nahe an der Vorlage ist, aber unpassend besetzt ist, werde ich mich wohl für ersteres entscheiden...

Montag, 21. Januar 2008

Sherlock Holmes gesucht!

Kommen wir mal wieder zu meinem Lieblingsthema: ebay!
Wer in den letzten Tagen einen Blick auf die Suchergebnisse zum Thema "Sherlock Holmes" geworfen hat, wird mit Verwunderung festgestellt haben, dass es ein Angebot bei Automobile & Zubehör gab. Da wollte also jemand sein Auto an "einen Sherlock Holmes" verkaufen, weil er selbst den Fehler nicht fand, der für das gelegentliche Aufmucken des Wagens verantwortlich war. Immerhin ein kreativer Ansatz, auch wenn es eine anständige Autowerkstatt wohl ebenso gut getan hätte.
Wie ich darauf komme? Nun, derzeit bin ich leider auf mein kleines Notebook angewiesen, weil mein Rechner ebenfalls muckt. Und auch ich bin langsam so weit, laut nach einem genialen Verstand zu schreien, der nach einem Blick auf das Gewirr im Gehäuse erkennen kann, woran es liegt. Wie schön vermutlich die Zeit, als Rechner noch aus vielen Röhren bestanden und wo man durch pure Fleißarbeit und einfaches Hinsehen erkennen konnte, was kaputt war. Heute gehen Geräte nicht mal einfach kaputt. Nein, sie funktionieren noch irgendwie und dann muss man solange alles tauschen, bis man den Übeltäter gefunden hat.
Es sei denn natürlich man gehört zu der bereits erwähnten Gruppe der Menschen, für die Geld keine Rolle spielt. Dann kauft man sich einfach einen neuen und verzichtet darauf, nach dem Fehler zu suchen...

Freitag, 18. Januar 2008

Carte blanche

Wer träumt nicht gelegentlich davon, so einen Satz wie "Geld spielt keine Rolle" in den Mund nehmen zu können? Also zumindest mein Budget gibt solche Versprechungen nicht her.
Vielleicht hat es jemand gesehen, vor anderthalb Stunden lief eine Strand-Magazine-Ausgabe von 1893 bei ebay aus.
Nun mögen sich manche die Frage stellen, worin der Zusammenhang zwischen "Geld spielt keine Rolle" und einem 115 Jahre alten Buch zu finden ist. Nein, das Buch ist nicht für Millionen versteigert worden oder dergleichen. Ich kam nur mal wieder zu der Erkenntnis, dass ich bei der Erwähnung der Suchmaschinen und sozialen Netzwerke das mächtigste Spionage-Werkzeug vergessen habe: Ebay!
Es gibt schließlich nicht vieles, das aufschlussreicher wäre als das Profil eines ebay-Users. Wie bei jedem Kampf (oder jeder Auktion...) sollte man seinen Gegner studieren, bevor man sich ihm stellt. Ebay hat zu diesem Zweck die Bewertungen und die Liste der in den letzten 90 Tagen gekauften Artikel erfunden.
Der Mensch, der das Strand Magazine nun sein Eigen nennen darf, ist scheinbar ein Sammler alter Nachschlagewerke, alter Schauer- und Krimigeschichten und spiritistischer Literatur und — was noch viel interessanter ist — offenbar einer der Menschen, die gelegentlich sagen können: Geld spielt keine Rolle. Wer kauft sonst schon ein Werk über den Teufel für mehr als 1200 Euro?
Das erinnert mich irgendwie an "Die neun Pforten" und ich glaube, am Ende bekam der Besitz des Buches keinem besonders gut, aber nun ja, wir leben ja in einer zivilisierten und nicht allzu abergläubischen Welt... oder?
Die Bibliothek wäre jedenfalls sicher sehr interessant.
Für alle, die ebenfalls Interesse an der Ausgabe des Strand aber keinen Erfolg hatten: bis zum nächsten Mal!

Sonntag, 13. Januar 2008

Sie sehen, Watson, aber Sie beobachten nicht!

Hat euer Auto einen Seitenblinker? Hand aufs Herz, hat es einen oder nicht? Nein, aus dem Fenster schauen gilt nicht, außerdem ist es ohnehin schon dunkel draußen.
Diese simple Frage brachte mich heute jedenfalls ins Straucheln. Es ist wie Holmes' Frage nach den Treppenstufen. Jeden Tag benutzt man das Auto und sieht es und weiß es trotzdem nicht. Noch besser ist natürlich, dass ich Stein und Bein schwor, dass es keine Seitenblinker habe und was hatte es...?
Da glaubt man also, man sei gar kein so übler Beobachter und was ist? Aber bekanntlich sind Augenzeugen ja nicht sonderlich zuverlässig. Nein, schlimmer noch, wenn man nur lange genug auf jemanden überzeugend einredet, glaubt er am Ende, alles mögliche gesehen zu haben.
Psychologisch gesehen hat es die Evolution natürlich klug eingerichtet, dass man sich nicht jede Kleinigkeit merkt, sonst würde man an totaler Reizüberflutung zugrunde gehen oder wahnsinnig werden. Und trotzdem wäre ein bisschen mehr Aufmerksamkeit manchmal nicht schlecht.
Also: morgen früh beim Verlassen des Hauses zählen wir alle fleißig die Treppenstufen und achten darauf, ob unser Auto Seitenblinker hat...

Freitag, 11. Januar 2008

Die modernen Spionage-Werkzeuge

Vielleicht ist es dem ein oder anderen schon aufgefallen: mit zunehmender Raffinesse der modernen Technik sinkt das Niveau der Krimis oder zumindest der Charme ihrer Protagonisten. Wo Detektive früher große Denker, geniale Logiker und charismatische Exzentriker waren, kämpfen die heutigen Figuren nur noch mit ihren psychischen Problemen. Sie sind keine Patrioten, sie sind Anarchisten. Irgendwie zumindest. Und wenn sie auch nur immer noch an ihren Glimmstengeln festhalten. Früher gehörte das Rauchen zum guten Ton, heute ist es ein Zeichen von Verwegenheit. Aber das ist ja auch das einzige, was den Detektiven bleibt, denn heute muss man nicht mal mehr vom Schreibtisch aufstehen, um seine Nachforschungen zu betreiben.
Ich weiß nicht, ob Holmes über diese aktuelle Entwicklung höchsterfreut oder zu Tode gelangweilt wäre: keine Verkleidungen, keine Versteckspiele mehr, heute heißt das Zauberwort Fake-Account und das Tollste: man macht sich nicht mal mehr die Finger schmutzig dabei.


Googeln wir doch mal ne Runde
Will man heute etwas über jemanden wissen, zieht man kein Who-is-who mehr aus dem Regal und bläst die Staubschicht von der Oberkante. Man bemüht das Internet. Vorteil: Dort findet man nicht nur die Dinge, die Leute freiwillig von sich preisgeben, man findet auch jede Menge, von denen die Leute gar nicht wissen, dass es irgendwo zu finden ist und von denen sie vielleicht auch gar nicht wollen, dass es irgendwo zu finden ist.
A propos: Wann habt ihr zum letzten Mal geschaut, was Google über euch hergibt?
Das Wort "kompromittierend" ist nicht mehr im Wortschatz vorhanden. "Peinlich" auch nicht.

Aber schließlich sind Suchmaschinen nicht unfehlbar. Sollte man mithilfe von Suchmaschinen nicht finden, was man sucht, gibt es ja noch die Möglichkeit, dass einem das Recherche-Opfer alles bereitwillig erzählt. Und das geht viel einfacher, als ihr vielleicht glaubt.


Gefangen im sozialen Netzwerk
Willkommen in der schönen neuen Welt. Ihr sucht Freunde? Im Internet gibt es tausende... ja, was sage ich: Millionen!, die nur darauf warten, eure Bekanntschaft zu machen. Und da in diesen Netzwerken alle so zeigefreudig sind und nicht nur das preisgeben, was man auch in ihrem Lebenslauf nachlesen könnte, ist das der ideale Ort für eine Recherche. Zuerst muss man also Mitglied in einem solchen Netzwerk werden und akzeptieren, dass man seine Seele, seinen Verstand und seine persönlichen Daten an die Werbeindustrie verkauft (sofern man im Besitz eines dieser Dinge ist).
Aber das ist ein relativ geringer Preis für wertvolle Informationen, nicht wahr? Und wenn man über genügend Verstand verfügt, kann man sich ja einen Fake-Account zulegen.
Wenn nun nicht ohnehin schon alles im Profil nachzulesen ist, lässt sich durch eine gemeinsame Interessensgruppe und eine persönliche Nachricht vermutlich alles in Erfahrung bringen.

So naiv Menschen früher scheinbar gegenüber Verkleidungen eingestellt waren, so sorglos geben sie heute persönliche Informationen in Netzwerken oder Blogs preis. Und der arglose Kommentar: "Ist mir egal, ich habe nichts zu verbergen" ist angesichts von Firmen, deren einzige Aufgabe darin besteht, für Personalabteilungen anderer Firmen die Profile potentieller Jobanwärter auszukundschaften, schon etwas ulkig. Von der Werbeindustrie wollen wir gar nicht erst reden. Deren Methoden sind heute so subtil, dass ein "Darauf falle ich sicher nicht rein!" schon an Geistesgestörtheit grenzt. Wir alle fallen darauf herein. Ohne Ausnahme.



Nun also die Frage, was ein moderner Detektiv überhaupt noch selbst können muss. Eine Recherche ist nicht viel weiter als drei Mausklicks und die Ortung eines Verdächtigen nur einen Anruf vom Handynetzbetreiber entfernt. Ein persönlicher Kontakt ist schneller hergestellt, als man schauen kann. Kaufverhalten, Vorlieben, Kontostand, Bewegungsprofil, soziales Umfeld, alles kein Problem dank Payback, ebay, Amazon und Co. Der vielfach heraufbeschworene Big Brother ist längst allgegenwärtig. Denk- und Kombinationsfähigkeiten sind auch nur noch rudimentär vorhanden. Es gibt ja Kriminallabors und die Technikabteilung. Aber wer kann es den Autoren verübeln? Heute von jemandem zu verlangen, die alten Werte wieder heraufzubeschwören, ist, als verlange man, er solle sich in die Lage versetzen, dass es keinen Strom, kein fließend Wasser, keine Zentralheizung, kein Telefon, keine Computer, kein Internet, keine Handys.... kurz: keine Zivilisation gibt.
Falls es dennoch jemand schaffen sollte, in unserer schnellebigen und konsumorientierten Welt einen guten Krimi mit interessanten Figuren zu schreiben, werden wir es wohl erst in 50 Jahren erfahren. Wenn die Bücher dann noch neu aufgelegt werden, werden sie es wahrscheinlich wert gewesen sein.

Mittwoch, 9. Januar 2008

V.R.

Heute ein paar Gedanken für alle, die einen Faible für Schusswaffen haben. Schon zu Beginn stellte ich die Frage, woher wohl Holmes' Waffe kommt, von der Watson erwähnt, dass Holmes damit ein patriotisches VR in die Wand schießt. Das ist zu Beginn der Geschichte um das Musgrave-Ritual. Ein Blick in die Geschichte verrät, dass es sich bei der Waffe um eine Stechschlosspistole handelt.
Man gebe nun also das Wort "Stechschlosspistole" in eine Suchmaschine seiner Wahl ein (denn eigentlich steckt ja hinter jeder Suchmaschine schlussendlich Google) und wieviele Ergebnisse erhält man?
Richtig, ein bis zwei, wobei alle nur auf Sherlock Holmes verweisen. Eigentlich seltsam, oder? Wenn es so etwas wie Stechschlosspistolen gibt, sollten doch vielleicht ein paar Ergebnisse mehr zutage gefördert werden.
Okay, das Internet ist nicht unfehlbar. Es scheint wohl jedenfalls so zu sein, dass Stechschlösser eher für Büchsen und Jagdgewehre gemacht waren. Und nach etwas längerer Suche stößt man auch bei Wikipedia auf Pistolen mit Stechschlössern, die allerdings selbst für 1890 schon etwas antiquarisch aussehen und die es in französischer und deutscher Ausführung gibt.
Französisch, da klingelt doch was... vielleicht ein Erbstück der französischen Linie? Wo Holmes sich ja nie von irgendwas trennen kann und alles sammelt, vielleicht gar nicht so abwegig.
Aber werfen wir mal einen Blick in das Original. Was heißt denn bitteschön Stechschlosspistole auf englisch?
"...; and when Holmes in one of his queer humours would sit in an arm-chair, with his hair-trigger and a hundred Boxer cartridges, ..."
Hair-Trigger also. Wobei der Begriff heute scheinbar ebenfalls noch für modifizierte Waffen benutzt wird wegen der Besonderheit, die ein Stechschloss ausmachte: Es konnte so eingestellt werden, dass der Abzug besonders empfindlich war und daher die Büchse beim Schuss nicht verrissen wurde.

(deutsche Version einer Vorderladerpistole mit Stechschloss, hinterer Hahn zum Spannen, vorne Abzug;
Quelle: wikipedia, was sonst ;)


Bleibt noch die Boxer-Munition. Diese Munition wurde ab 1840 hergestellt und wer sich näher dafür interessiert, dem sei gesagt, dass es scheinbar nicht allzuviele Infos darüber gibt. Die englische Wikipedia gibt am Rande etwas dazu her. Dass Holmes allerdings gleich mit einer 100er-Packung Kugeln unterwegs ist...
Daraus zu schließen, dass Holmes nebenher als Geheimagent arbeitet, wäre wohl etwas unsinnig. Wenn selbst Watson aus dem Krieg von 1880 mit einem handlichen Revolver zurückkommt, warum hat dann der technikversessene Holmes — nicht in allem, aber er besitzt neuere Handschellen als die Polizei und auch praktisches Einbrecherwerkzeug — ja, also warum besitzt er so eine alte Pistole?
Vermutlich also doch ein Erbstück oder etwas in der Art. Ein Geschenk vielleicht. Ein Relikt aus einem Fall. Etwas, das er, wie seine Stradivari, einem Trödler abgeknöpft hat. Die Bezahlung eines Klienten. Wer weiß.
Dass er damit allerdings nicht wirklich auf Verbrecherjagd geht, scheint wohl dadurch bewiesen, dass er Watson immer auffordert, seinen Revolver mitzunehmen. Vielleicht ist das jedoch auch nur ein kluger Schachzug: Denn mit Sicherheit wird zuerst auf denjenigen geschossen, der selbst eine Waffe trägt...

Dienstag, 8. Januar 2008

Jäger und Sammler

Diese beiden Stücke haben sich heute zu denen von Holmes und "The three Garridebs" gesellt und bereichern also ab sofort meine Sammlung. Eine Beute, die ich vor knapp zwei Wochen bei ebay gemacht habe. Ab und zu tauchen da ja ein paar interessante Stücke auf und dann sammeln sich Jäger und Sammler der verlorenen Schätze, um sie in ihren Besitz zu bringen. An dieser Stelle einen Gruß an Martin Kemmer. Ich kenne Dich zwar nicht, aber beim nächsten Mal versuche ich, Dich zu überbieten ;)
Okay, ich gebe zu: Online-Auktionen sind nicht das spannendste Thema, aber Grundlage all dieser Internet-Veröffentlichungen ist doch eben der Reiz des Trivialen. Wie vernahm ich doch kürzlich die in Monsieur Poirots Mund gelegten Worte: "Die Petersilie, die an einem heißen Tag in die Butter sinkt..." (den französischen Akzent muss man sich natürlich hinzudenken!)
Selbstredend ist das nur eine Anspielung auf die "Bakerstreet-Vereinigung", wie seine Sekretärin das so abwertend abtut.

Sonntag, 6. Januar 2008

Werbung anno 1895

Da ich selbst ursprünglich aus der Werbebranche komme, achte ich vielleicht ein wenig mehr auf Werbung als andere. Während einer Werbepsychologie-Vorlesung kam mir der Gedanke, dass es das sogenannte Product Placement keineswegs nur in Filmen und Serien gibt, auch wenn es da speziell so genannt wird. Aber wenn man Bücher etwas aufmerksamer liest, dann wird einem auffallen, dass die noch viel extremer mit Marken gespickt sind wie jeder Film.
Vor etwa zwei Wochen habe ich "Das Herz der Hölle" von Grangé zu Ende gelesen. Zeit, die ich mir vielleicht besser gespart hätte, aber nun ja. Das Buch ist ein wahres Werbeprospekt. Es vergeht kaum eine Seite, auf der nicht Camel, Mac, Heckler&Koch, Glock, Audi, Fiat oder etwas ähnliches erwähnt wird. Ja, auch Waffen sind Markenartikel. Und sowohl Waffen als auch Autos können scheinbar nie erwähnt werden, ohne die Marke gleich mitzuliefern. Kein Autor schreibt: "Er besaß ein Auto", nein, stets heißt es "Er besaß einen...", wahlweise möge man an dieser Stelle seine Lieblingsmarke einsetzen.
Infolgedessen fragte ich mich, ob das vor 100 Jahren schon genauso war. Jetzt kommt vielleicht der halbwegs gerechtfertigte Einspruch, dass es vor 100 Jahren noch gar nicht so viele Marken gab. Nun, ja und nein. Seit ein kluger Mensch den Buchdruck erfunden hat und windige Geschäftemacher damit in die Lage versetzte, Vorlagen mit wenig Aufwand in kurzer Zeit zu vervielfachen, gibt es wohl schon Werbung. Und seitdem es Werbung gibt, gibt es auch Marken. Wobei ich eine "Marke" als etwas besonderes verstanden haben möchte. Es gibt viele Marken, denen das Schicksal der Verallgemeinerung zuteil wurde. Wie bespielsweise Tempo oder Zewa. Kein Mensch sagt: Gib mir mal ein Papiertaschentuch oder ein Zellstofftuch. Es heißt einfach Tempo oder Zewa. Oder das Handy, das war ursprünglich auch mal der Markenname eines eher wenig handlichen Mobiltelefons. Der Computer, von IBMs Personal Computer. Fön, vom ersten Heißlufttrockner... die Liste ist schier endlos. Warum sind iPods wohl so teuer? Nicht, weil sie so hochwertig sind, sondern weil man bewusst verhindern will, dass in Zukunft jeder MP3-Player iPod genannt wird.
Aber zurück nach 1895. Gabs da auch Marken?
Ich möchte hier ein paar Beispiele geben:
In "Die Internatsschule" folgen Holmes und Watson Reifenspuren eines Fahrrads. Dabei erklärt Holmes ausdrücklich den Unterschied zwischen Reifen der Marken Dunlop und Palmer. Dunlops kamen ursprünglich aus Irland und die erste Reifenfabrik wurde erst 1890 eröffnet. Also war die Marke "Dunlop" zu Holmes' Zeiten noch recht neu und dennoch sehr erfolgreich. Palmer war eine deutsche Marke für Reifen, die die Jahrzehnte allerdings nicht überdauerte.
Abgesehen von der obligatorischen Automarke, die in der letzten Geschichte erwähnt wird: einem Benz, gibt es bei Doyle nicht allzuviele Marken. In "Der Hund von Baskerville" spricht Holmes zwar von einer bestimmten Marke Zigaretten, die Watson raucht und an der er seinen Gefährten erkannt hat, aber das ist etwas regional begrenztes.
Hornung ist da schon etwas konsumorientierter: schon das "Markenzeichen" von Raffles ist eine Marke, nämlich die Zigarettenmarke "Sullivan". Ob's die wirklich irgendwann mal gab, keine Ahnung, zum Glück gabs damals jedenfalls noch keine Spurensuche am Tatort à la CSI, sonst wären die beiden gleich erledigt gewesen.
Ebenfalls eine neue Erkenntnis brachte die Erwähnung der Marke "Mumm" in "The Rest Cure". Ich persönlich hätte nicht gedacht, dass es diese Marke schon so lange gibt, aber ein kurzer Blick in die Geschichte des Unternehmens offenbarte, dass es bereits 1827 gegründet worden war. Mumm war ursprünglich eine Champagner-Kellnerei.
Noch klarer wird die Stellung eines Markenprodukts selbst in der damaligen Zeit in "Das falsche Haus", wo Bunny erzählt: "Raffles fuhr ein Beeston Humber, ich begnügte mich mit einem Royal Sunbeam, aber er bestand darauf, dass wir beide Dunlop-Reifen benutzten."
Diese Aussage impliziert, dass eine der Fahrrad-Marken hochwertiger ist als die andere. Später wird sogar gesagt (wenn auch nur als Ausrede), dass man das Fahrrad nicht so lange draußen allein stehenlassen wolle, damit es nicht gestohlen wird.
Markenbewusstsein ist also keine Erfindung des späten 20. Jahrhunderts. Ab da nahm es bloß teilweise extreme Formen an...

Samstag, 5. Januar 2008

Willkommen in 221b


Heute Abend möchte ich nur noch einen kleinen Einblick in mein unfertiges Maya-Bakerstreet-Modell geben. Wird noch ein ganzes Weilchen dauern, bis es fertig ist. Wie hoffentlich zu erkennen, handelt es sich dabei um eine Kulissen-Nachbildung der Jeremy-Brett-Serie. Die Möbel stehen zwar soweit schon, aber die Details machen ja schließlich das Gesamtbild aus und viele der Kleinigkeiten sind aus heutiger Sicht gar nicht so einfach zu erkennen. Wie zum Beispiel das hier:

Ich habe keine Ahnung, was das sein könnte. Für alle Kenner der Serie: das Ding steht auf dem Schrank zwischen Kamin und der Tür zu Holmes' Schlafzimmer. Irgendwie hat es was von einer antiken Kamera, aber dagegen spricht natürlich die überdimensionale Glaslinse vorne.
Ein anderes seltsames Objekt hingegen klärte sich relativ schnell auf:

Bei diesem seltsamen Glasgebilde handelt es sich um eine Vakuumglocke. Irgendein naturwissenschaftliches Spielzeug.

Ein paar weiterführende Gedanken...

Jede Lösung, die von einem Menschen ersonnen wurde, kann auch von anderen nachvollzogen werden. Glaube ich zumindest. Also nochmal zurück zu Watson. Eine andere Fragestellung war, warum er seiner Karriere einen Abbruch tut, indem er zur Armee geht. Weil er ein Patriot ist? Nun, das ist er zweifellos, aber das ist Holmes auch und den trieb es auch nicht in den Krieg. Wie wir wissen, muss er entweder gestört oder ein großer Patriot sein, da er doch mit den Initialen der Königin die Wand des Wohnzimmers perforiert. Wo hatte er überhaupt die Waffe her? Na, diese Frage werden wir zu einem späteren Zeitpunkt klären. Zu dieser Zeit waren wahrscheinlich 99% aller Briten Patrioten. Das ist also nicht hinreichend. Bleibt die romantisch verklärte Ansicht, das Dienen in der Armee reinigt von allen Sünden. Arsène Lupin war schon der Ansicht, als er der Fremdenlegion beitrat, Collins Handlanger Lavertisse beglich seine Schulden beim Dienst für sein Vaterland und A.J. Raffles erleichterte sein Gewissen auch im Krieg. Warum nicht Watson? Wenn er '52 geboren wurde, wie die Biografen es annehmen, war er 26 Jahre alt, als er seine Approbation erhielt und vielleicht Anfang 30, als er Holmes kennenlernte. Um die Frage also noch einmal aufzugreifen: Vielleicht hatte er ja vor seinem Kriegseinsatz schon ein uneheliches Kind und danach hatte er keine Ambitionen mehr. Als Schreiber der ersten Person kann er das ja leicht unter den Teppich gekehrt haben und vielleicht erklärt es, wo er gegen Ende von Holmes Karriere abgeblieben ist: Getrieben von seinem schlechten Gewissen hat er sein Kind gesucht und ist dort untergekommen.
Apropos Kinder und Karriere: Welcher Maritim-Schreiberling kam übrigens auf die Idee, in "Der Angestellte des Börsenmaklers" aus Pycroft einen der Bakerstreet-Jungen zu machen?! Die Idee an sich wäre ja noch nicht so schlimm, wenn dieses neu erfundene Detail nicht so in den Mittelpunkt gerückt worden wäre. Für mich ist diese Änderung der Story ein größerer Fauxpas als die neuerliche Wendung, dass Mrs. Stapleton in "Der Hund der Baskervilles" am Ende sterben muss. Nun ja, all das tut dem Talent der beiden Sprecher von Holmes und Watson natürlich keinen Abbruch.

Donnerstag, 3. Januar 2008

Frohes neues Jahr...

Jeder Start in ein neues Jahr bringt Neuerungen mit sich. Dieser etwa diesen Blog, eine neue Ausgabe des Magazins der deutschen Sherlock Holmes Gesellschaft und die Erkenntnis, dass es schon sehr erstaunlich ist, womit manche Menschen ihre Freizeit verbringen.
Nun ja, ich schreibe ja eben auch diese Zeilen nieder, anstatt mich den Unterlagen für meine bevorstehende BWL-Klausur zu beschäftigen, aber gut, lassen wir das. Ich nutze dieses Medium, um meine Gedanken zu einem Thema niederzuschreiben, das 99,96 Prozent der deutschsprachigen Weltbevölkerung vermutlich nicht interessiert und von den verbleibenden paar Menschen wahrscheinlich die Hälfte auf Kriegsfuß mit dem Internet steht und drei Viertel noch nie etwas von einem Blog gehört haben. Sollte das nicht der Fall sein, lasse ich mich gerne eines besseren belehren.

Nun denn, was mich in dieser Woche besonders erstaunt hat, ist die Tatsache, dass es Menschen gibt, die Biografien über fiktive Figuren verfassen. Nein, das Erstaunliche ist eigentlich, dass sie den Großteil der Biografien selbst erfinden, was irgendwie im Widerspruch zu dem Sinn einer Biografie steht... oder?
Genaugenommen hat also irgendwer eine Biografie über Sherlock Holmes geschrieben. Zumindest nennt der Autor das so, denn der einzige, der wirklich eine Biografie über Holmes schreiben könnte, wäre Doyle gewesen und der ist ja bekanntlicherweise schon ein Weilchen tot. Also nennen wir es lieber eine Ansammlung von Schlussfolgerungen auf Grundlage des Kanons.
Da ich selbst ja erst sehr spät meine Affinität zu Holmes entdeckt habe, ist mir noch nie eine dieser Biografien in die Hände gefallen. Auch keine Sekundärliteratur oder Pastiches... ich glaube, das verwässert nur den Blick auf die Originalgeschichten. Pure Holmes sozusagen.
Dennoch war dieser bloße Bericht über die Biografie diese Zeilen wert.
Warum?
Tja, gibt es da draußen wohl einen Holmes-Leser, der nicht wenigstens ab und zu versucht, die Kunst der Deduktion anzuwenden? Mr Rennison, denn ich glaube, das war sein Name, versucht auch nichts anderes, als zwischen den Zeilen Doyles einstige Gedanken zu lesen. Keine Ahnung, was er da so deduziert und vielleicht mag mir jemand, der es gelesen hat, mitteilen, dass ich bloß längst feststehendes wiederhole, aber mir drängten sich nach dem Lesen der Kurzfassung ganz andere Fragen auf, als ob Holmes mal für den britischen Geheimdienst gearbeitet hat oder Watson nach Australien auswandern wollte (übrigens: wie kommt man überhaupt auf diese Idee?!). Von all dem wird doch im Kanon gar nichts erwähnt - oder mir ist es bisher entgangen. Entscheidender sind doch die Charakterzüge, denn sie spiegeln sich in jeder Handlung oder eben auch Nicht-Handlung wider.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wie oft Watson nun auch verheiratet gewesen sein mochte, zweimal, dreimal, warum hatte er keine Kinder? Ist das für die damalige Zeit nicht außergewöhnlich gewesen? Als ich diese Frage heute mit der treuen Seele, die stets meine abstrusen Gedanken klaglos zur Kenntnis nimmt, erörterte, meinte er nur: Vielleicht war Watson erfolglos... *g* nun ja, scheint wohl ganz so. Die Schussverletzung, die er aus dem Krieg mitbrachte, ist daran allerdings sicher nicht schuld. Bleibt noch der Typhus. Ist zufällig ein Arzt in der Nähe, der die Frage beantworten kann, ob man von Typhus impotent werden kann? Wikipedia gibt jedenfalls mal keinen Aufschluss darüber, aber bei all den anderen Symptomen, die auftreten können, würde es mich nicht wundern.
Natürlich war das 1890 kein Umstand, den man in eine Geschichte eingearbeitet hätte, aber immerhin eine halbwegs plausible Antwort auf die Frage nach den Kindern und warum Holmes seinen Freund immer dermaßen geringschätzig behandelt.
Abstruser Gedankengang? Ja, damit ist zu rechnen.
Watson hätte Holmes so etwas nie erzählt? In der Tat, aber wir reden ja eben auch von Holmes. Dem muss doch nie jemand etwas erzählen...