Freitag, 2. Mai 2008

Stehkragenhelden...

Das Fotoshooting der letzten Woche brachte einige Erkenntnisse und förderte ein interessantes Dokument zutage.
Zuerst einmal die Erkenntnis, dass Sherlock Holmes die wahrscheinlich am meisten ikonisierte Figur der Literaturgeschichte ist. Zum einen gibt es die Klischeevariante mit Deerstalker, Lupe und Pfeife und zum anderen sind da noch die Menschen, die ihm ein Gesicht gaben: Sidney Paget, Basil Rathbone, Jeremy Brett. Und natürlich die eigene Fantasie. Da die menschliche Fantasie im Allgemeinen allerdings eher beschränkt ist, greift sie lieber auf bereits vorhandene Vorbilder zurück. Für unsere Low-Budget-Produktion hätte das nun fast das Ende bedeutet. Aber... Entwarnung! Auch wenn das größte Lob an das Grammophon ging, so hat das noch nicht viel zu sagen.

In der Hutschachtel des Zylinders fand sich dann doch tatsächlich noch eine Ausgabe der Dudweiler Zeitung vom September 1905. Das an sich wäre schon erstaunlich, aber einer der Artikel darin ist ebenfalls zeitgeschichtlich interessant:


Es ist ein Artikel über die damalige Jugend. Ein Geistlicher prangert an, dass die Jugendlichen nur noch trinken und pöbeln und schwächlich sind... hm, erinnert das nicht irgendwie an die Reden, die heute ebenfalls geschwungen werden und den Satz: "Früher war alles besser."?
War das so? Vermutlich sagt das jede Generation, weil sie mit der neuen Zeit nicht zurechtkommt. Dass sich etwas ändert, kann wohl kaum bestritten werden, aber ob es besser oder schlechter wird, kann wohl erst die nächste Generation beurteilen ;)

Keine Kommentare: