Dienstag, 8. Juli 2008

Kaulquappe Phelps und das undichte Loch

...hat übrigens jemand schon mal ein dichtes Loch gesehen? Diese Metapher vom "undichten Loch" wird Lord Holdhurst in Maritims Teil 23: Der Flottenvertrag in den Mund gelegt. Was leider nicht die einzige sprachliche Unreinheit in diesem Stück ist. Ganz davon abgesehen, dass das Hörspiel zu Beginn gleich mal den Eindruck vermittelt, Holmes und Watson teilen sich ein Bett, das genau hinter der Eingangstür steht oder alternativ: Holmes und Watson teilen sich ein Bett und Lestrade hat einen Schlüssel zur Wohnung... (Das grenzt ja fast schon an das österreichische Hörspiel mit diesen minderbegabten Sprechern, in dem Watson sagt: "Setzen Sie sich hier hin vor die Toilette..."
Schon wenige Minuten später leistet sich der große Chronist Watson dann einen Schnitzer. In seiner Erzählung der Ereignisse sagt er: "Aber ebenso wenig wie Lestrade konnte er keine Geheimtür entdecken". Ja, was denn nun? Die doppelte Verneinung ist wirklich tückisch...
Alles in allem habe ich mich fast darüber geärgert, dass ich ein Kapitel von "Speak German!" zugunsten des Hörspiels ausfallen ließ. Denn das war eindeutig eine Demonstration, wie man die Sprache nicht anwenden sollte. Fehlte ja nur noch ein: "Das macht Sinn, Watson!"
Ganz davon abgesehen, dass die schon öfter von mir gescholtene Rahmenhandlung mal wieder kein Stück zum Doyle'schen Original passt. Percy Phelps ist in diesem Fall nämlich nicht Watsons alter Rugby-Kollege und wie zum Hohn sagt Holmes, als Watson über einen Gartenzaun klettert: "Ist der Mann unsportlich!"
Da bleibt wirklich nur zu hoffen, dass Teil 24: Das Zeichen der Vier besser wird! Allerdings ahne ich auch da schon Böses, denn eigentlich wäre das ja ein früher Fall des Duos gewesen und Watson hätte danach geheiratet und wäre aus der Baker Street ausgezogen... welche Lösung uns also für dieses Problem erwartet... seien wir gespannt.
Immerhin fehlen von dem Duo Rode/Groeger aber auch noch die Fälle "Das letzte Problem" und "Das leere Haus", so dass Miss Mary Morstan aka Mrs. Watson bereits zwei Folgen später ihre ewige Ruhe gefunden haben könnte.
Warten wir es ab und hoffen wir, dass sich Autoren und Sprecher nächstes Mal wenigstens soviel Zeit lassen, damit sie die undichten Löcher stopfen und keine geheimen Türen nicht finden können...

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