Mittwoch, 2. April 2008

Werbung, die dritte

Erstaunlich, wie viele Markenprodukte doch im Nachhinein zum Vorschein kommen - und das an Stellen, wo man nicht mit ihnen gerechnet hätte. Gestern sah ich mich zu Nachforschungen zum Thema Grammophon gezwungen. Zur Erinnerung: Holmes ist erstaunlicherweise im Besitz eines solchen Geräts, das sich - warum auch immer - in seinem Schlafzimmer befindet und von dem man vor der kuriosen Geschichte um den Mazarin-Stein noch nie etwas gehört hat. Mal ganz abgesehen davon, dass das Timing mit der Platte und Holmes' überraschendem Auftritt sicher nicht funktioniert hätte (Schellackplatten hatten nur eine Laufzeit von drei bis vier Minuten), gibt es noch eine andere interessante Tatsache:
Im Originaltext wird das Gerät als "gramophone" bezeichnet. Eine damals geschützte Marke, die nur für Geräte aus der Fabrik von Emil Berliner benutzt werden durfte, der 1887 das Patent auf seine Erfindung angemeldet hatte. Im Gegensatz zu Edisons Phonographen setzte sich das Grammophon weltweit durch.
"Der Mazarin-Stein" stammt allerdings aus dem Jahr 1921, das Grammophon war somit nichts Neues mehr und bereits weit verbreitet. Vielleicht erging es dieser Marke einfach wie so vielen anderen: Handy, Fön, Tempo - sie alle waren einst Markennamen eines einzigen Herstellers und wurden schließlich zur Bezeichnung einer ganzen Gattung...

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